Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Organisation und Planung vorab:
Nein – unabhängig von einer Mitgliedschaft kann jeder helfen. Wir freuen uns aber natürlich über neue Mitglieder. Hier geht’s zur Anmeldung: https://www.kitzrettung-oberfranken.com/mitglied-werden/.
Erst einmal freuen wir uns sehr über deine Unterstützung. Bei unseren Aktionen ist in der Regel ein Vereinsmitglied zur Organisation des Einsatzes vor Ort. Helfer die zum ersten Mal dabei sind erhalten von uns eine kurze Einführung zum Ablauf. Und bei Fragen sind wir von der Kitzrettung Oberfranken natürlich immer zur Stelle.
Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Die Dauer unserer Einsätze hängt ab von der Anzahl und Größe der Wiesen.
Natürlich! Egal ob du eine Stunde oder vier Stunden Zeit hast – wir sind über jede Hilfe dankbar! Es ist daher auch kein Problem wenn du nicht bis zum Schluss bleibst. Bitte deshalb kein schlechtes Gewissen haben und dem Einsatzleiter vom Verein Bescheid geben.
Sehr gerne sogar! In Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder einer Aufsichtsperson dürfen Kinder sehr gerne an einer Kitzrettung teilnehmen. Es ist eine tolle Möglichkeit unsere schöne Natur kennen zu lernen. Natürlich sollte das Kind groß und fit genug sein um im hohen Gras der Wiese eine Zeit lang zu laufen.
Das kommt ganz auf die Gegebenheiten an. Zum Beispiel wie viel Fläche wir absuchen, wie hoch das Gras ist oder auch ob die Wiese an einem Hang ist. Deshalb ist unser Credo: niemand soll sich übernehmen oder seine Gesundheit gefährden. Jeder hilft solange er Lust, Zeit und Kraft hat. Zwischendurch machen wir natürlich Verschnauf- und Trinkpausen.
Kleidung, Ausrüstung und sonstiges:
Auf der Suche nach den Rehkitzen laufen wir durch hohes und (vor allem am Morgen) feuchtes Gras. Wir empfehlen daher jedem Helfer festes Schuhwerk bzw. Gummistiefel. Lange Hosen schützen dich außerdem vor Zeckenbissen und Stechfliegen. Bitte denke außerdem an heißen Tagen an ausreichend Sonnenschutz und bei Regen an entsprechende Kleidung.
Ganz wichtig: Bitte nimm dir unbedingt ausreichend zu trinken mit - gerade wenn es heiß wird. Manchmal kümmert sich auch der Landwirt / Jagdpächter um eine kleine Verpflegung – dies ist aber nicht die Regel. Zwischendurch machen wir natürlich Verschnauf- und Trinkpausen.
Nein, wir treffen uns immer an gut zugänglichen Wegen oder Parkplätzen. In der Regel stellen wir unsere Fahrzeuge ab und bilden Fahrgemeinschaften um unkompliziert zur Wiese zu kommen. Wenn du ohne Pkw dabei bist oder mit deinem Wagen nicht über Feldwege fahren möchtest, sag einfach Bescheid – es ist meistens immer noch ein Platz irgendwo frei.
Nein – unsere notwendiges Equipment (Seil, Einmalhandschuhe, Transportboxen etc.) bringen die Einsatzleiter vom Verein mit.
Ablauf einer Kitzrettung:
- Der Landwirt oder Jagdpächter meldet sich bei uns und nennt uns Ort und Zeit des Mähvorgangs.
- Wir kontaktieren alle Vereinsmitglieder und Freiwillige und versuchen ausreichend Helfer für den Termin zu mobilisieren.
- Am Treffpunkt angekommen besprechen wir kurz das Vorgehen. Neue Kitzretter werden natürlich vor der Kitzsuche von uns eingewiesen.
- Die zu mähende Wiese wird gründlich und konzentriert Meter für Meter abgesucht. Gar nicht so einfach, denn die Rehkitze können leicht übersehen werden.
- Je nach Einsatzort, Größe der Wiese und Tagestemperatur nehmen wir auch unsere Drohne mit Wärmebildkamera zur Hilfe.
- Wird ein Rehkitz gefunden, wird es dick in Gras eingepackt und mit weggestreckten Armen aus dem Gefahrenbereich gebracht. Je nach den örtlichen Begebenheiten nutzen wir auch eine Transportbox zum Schutz der Tiere.
- Im Idealfall mäht der Landwirt direkt nachdem die Wiese von uns abgesucht wurde. Um sicherzugehen das kein Reh oder Rehkitz zurück in die Wiese geht sollte möglichst wenig Zeit nach dem Absuchen verstreichen.
Oft beobachtet die Geiß das Geschehen aus sicherer Entfernung. Sie kehrt erst wieder zu ihrem Kitz zurück wenn die Luft rein ist und keine Menschen mehr in der Nähe sind. Oft ruft (Fieplaute) das Rehkitz nach der Mutter.
Nähert sich Gefahr (in diesem Fall wir von der Kitzrettung Oberfranken) drückt sich das Kitz fest und regungslos auf den Boden. So versucht es uns als vermeidlichen Raubtieren zu entgehen. Der sogenannte Drückinstinkt ist in den ersten zwei Lebenswochen besonders ausgeprägt. Diese vermeintliche Notlage ist also tatsächlich ein Instinkt, um Beutegreifern zu entgehen. Ab der dritten Lebenswoche wird der Drückinstinkt vom Fluchtinstinkt abgelöst – dann rennen die Rehkitze auch schon mal von uns weg. In diesem Moment müssen wir dann genau beobachten wohin das Rehkitz rennt um sicherzustellen, dass es sich bei der Mahd nicht mehr in der Wiese befindet.
Ganz wichtig: Wir achten darauf, das Rehkitz unter keinen Umständen zu berühren. Der menschliche Geruch würde die Mutter verunsichern und im schlimmsten Fall nimmt sie ihr kleines Rehkitz nicht mehr an. Aus diesem Grund nutzen wir Einmalhandschuhe und eine dicke Schicht Gras um das Rehkitz hochzuheben. Gleichzeitig halten wir es immer mit weit weggestreckten Armen weg vom eigenen Körper.
Allgemeine Infos zu Rehen und Rehkitzen:
- Das ist nichts ungewöhnliches, da während der Setzzeit eine Schonzeit herrscht (die Geißen also nicht bejagt werden) verringert sich der Drang ständig im Unterholz Schutz zu suchen.
- Wenn dir der örtliche Landwirt oder Jagdpächter bekannt ist, kannst du diesem Bescheid geben, um für das Thema zu sensibilisieren.
- Bitte die Wiesen NICHT selbst oder gar mit Hund abgehen, dies schafft nur zusätzlichen Stress für Geiß und Kitz.
Halte dir immer vor Augen, dass es sich um Wildtiere handelt. Eingriffe in die Natur sind nur selten wirklich nötig, da Wildtiere mit sehr guten Instinkten ausgestattet sind. Daher greifen wir nur ein, wenn Wiesen direkt vor der Mahd stehen und Kitze vor dem sicheren Mähtod bewahrt werden müssen, da hier der an sich natürliche Drückinstinkt nicht schützt. Alles andere regelt die Natur von ganz alleine.
- Aufgrund des Drückinstinkts bleiben Kitze liegen, selbst wenn ein Fußgänger oder Hund direkt vor ihnen steht.
- Richtige Verhaltensweise
- bitte das Rehkitz NICHT berühren
- Hunde sofort wegnehmen
- ruhig und zügig zurückziehen
- Körperkontakt unbedingt vermeiden, zum Schutz vor Geruchsübertragung
- Kitz keinesfalls umsetzen (außer es droht akute Gefahr durch Mäharbeiten)
- Ein Kitz liegt naturgemäß stundenlang allein, daher die Stelle frühestens am nächsten Tag kontrollieren.
- Sollte das Kitz dann noch da sein, kannst du uns unter obiger Nummer oder den zuständigen Jagdpächter informieren.
- Sollte der Fluchtinstinkt bereits ausgeprägt sein, bitte dem Kitz nicht folgen und Hunde sofort anleinen.
- Wenn dir der örtliche Landwirt oder Jagdpächter bekannt ist kannst du diesem Bescheid geben, um für das Thema zu sensibilisieren.
- Trage bitte unbedingt Latexhandschuhe!
- Packe zwischen den geschützten Händen und dem Rehkitz eine dicke Lage Gras.
- Umgreife vorsichtig aber fest den Oberkörper des Rehkitzes. Je nach Alter des Rehs kann es sein das es ein wenig zappelt und mitunter laute Fiepgeräusche von sich gibt.
- Das Kitz vorsichtig hochheben und ohne Körperkontakt (mit vom Körper weg gestreckten Armen) tragen. Diese Maßnahmen sollen Geruchsübertragung vorbeugen und damit sicherstellen, dass die Geiß das Kitz wieder annimmt.
- Das Kitz an einen sicheren Ort bringen (Getreidefelder, andere Wiesen, die sicher nicht gemäht werden). Wichtig:der Bewuchs sollte möglichst hoch sein, um nach dem Absetzen des Kitzes den Drückinstinkt wieder auszulösen. Haben Kitze bereits den Fluchtinstinkt entwickelt, kann es sein, dass das Kitz aufsteht und davon läuft. Dies ist nicht ungewöhnlich. Es ist aber darauf zu achten, dass es sich nicht wieder dem Gefahrenbereich nähert.
Infos für Landwirte und Jagdpächter:
Im Idealfall meldest du dich 2-3 Tage im Voraus mit Angabe des Ortes, Beschaffenheit und der Größe deines Bestands. So haben wir etwas Vorlauf um unsere Helfer zu mobilisieren. Falls sich die Planung ändert, bitten wir natürlich auch um schnelle Rückmeldung an uns. So können auch unsere freiwilligen Helfer besser planen.
Im besten Fall bist du anfangs vor Ort und zeigst uns die betreffenden Wiesen. Beim Absuchen selbst kannst – aber musst nicht vor Ort sein. Wichtig ist jedoch telefonische Erreichbarkeit bei Fragen.
Nein – wir arbeiten als Verein ehrenamtlich. Wir freuen uns über eine partnerschaftliche und unkomplizierte Zusammenarbeit.
Wir wünschen uns eine zeitnahe Mahd nach dem Absuchen der Wiesen. Die Erfahrung zeigt, dass selbst mit nur wenigen Stunden Abstand wieder Kitze in den Wiesen sind oder über Nacht Kitze gesetzt werden. Unseren ehrenamtlich Tätigen kann und soll aber ein mehrmaliges Durchsuchen erspart bleiben. Keine Mahd vor einem durch uns organisierten Durchsuchen. Leider haben wir bereits mehrfach die Erfahrung machen müssen, dass bereits vor dem Eintreffen unserer Helfer mit der Mahd begonnen wurde. Uns ist bewusst, dass durch die Änderung der Wetterverhältnisse oder der Abläufe und Absprachen mit Lohnunternehmen manchmal auch kurzfristige Umplanungen nötig sind und sich nicht vermeiden lassen. Wir bitten hier darum, uns Bescheid zu geben. Wir können dann reagieren, die Helfer informieren und gegebenenfalls früher zum Treffpunkt holen. Dann muss keiner mehr umsonst anfahren und wir verlieren keinen Helfer.
Wie kann ich den Verein unterstützen?
Zur Hauptsaison von Mai bis Juli benötigen wir viele Helfer um die steigende Anzahl von Einsätzen bewältigen zu können. Wir freuen uns über jede Hilfe – egal wie lange oder wie oft du Zeit hast.
Natürlich freuen wir uns auch über jedes neue Vereinsmitglied – hier geht’s zum Anmeldeformular: Mitglied werden.
Für unsere Einsätze benötigen wir Transportboxen, Seile und Handschuhe. Um über unsere Arbeit zu informieren, lassen wir Infomaterial drucken. Darüber hinaus ist das technische Equipment (Drohne, Drohnenausrüstung) und deren Versicherung der größte finanzielle Posten den unser Verein trägt. Wir sind über jede Spende sehr dankbar und stellen ab einem Spendenbeitrag von 50 Euro eine Spendenquittung aus. Am Ende der Seite findest du unsere Bankverbindung: Kontakt. Du möchtest uns mit einer Sachspende unterstützen? Bitte melde dich direkt bei uns – dann können wir direkt abstimmen welche Möglichkeiten es gibt.
Hilf uns die Kitzrettung Oberfranken und unsere Arbeit noch bekannter zu machen. Sensibilisiere und begeistere Freunde und Familie zu diesem Thema. Wir freuen uns über jeden neuen Helfer und natürlich auch über jeden neue Anfrage von Landwirten und Jagdpächtern.